Querlenker vorne Cougar

Die kauft man eigentlich nie gebraucht ... genauso wenig wie man gebrauchte Bremsen kauft.

Erheblich günstiger als bei Ford gibt es die originalen Ford Querlenker bei Genuine Parts für ca. 125 € Stck.

 

Und man macht sie immer auf beiden Seiten neu, auch wenn man sich nur einen bei einem Unfall krumm gefahren hat. Unterschiedlich stark ausgenudelte Buchsen bzw. Buchsen mit unterschiedlichen Eigenschaften führen sonst zum einseitigen Ziehen beim Gasgeben, weil die Seite mit der alten Buchse unter Antriebskräften mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr in Vorspur geht als die neue.

 

Statisch ist jetzt alles in Ordnung, da ist auch nichts krumm (selbst eine krumme Spurstange hätte man bei der Achsvermessung ausgleichen können).

Beim Fahren verhalten sich die beiden ungleichen Querlenker nun aber eben unterschiedlich:
- beim konstanten Fahren ohne besondere Antriebskräfte kann der alte Querlenker rechts das Rad in Nachspur gehen lassen -> zieht nach rechts
- beim Beschleunigen geht das rechte Rad mehr in Vorspur -> kann (muss nicht) nach links ziehen

Kein Wunder also. Querlenker tauschen - vor allem bei älteren Autos - sollte man immer achsweise. Das geben auch die Ford-Reparaturstandards ab 100.000 km Laufleistung so vor. So ziemlich die einzigen Fahrwerkteile, die man getrost einseitig erneuern kann, sind Radlager. Alle anderen Bauteile verändern ihre Eigenschaften über die Lebensdauer, so dass man die Symmetrie erhalten muss.

Hier noch was zum Nachlesen zum Thema einseitiger Querlenkertausch beim Cougar V6 (wie so oft erfuhr man auch hier leider nicht, wie die Geschichte ausgegangen ist): http://www.ford-forum.de/showthread.php/113649-Lenkrad-verreißt-beim-beschleunigen

Und hier was zu Cougar-Querlenkern im Allgemeinen: http://www.ford-forum.de/showthread.php/131088-Querlenker-vorne

 

Also, ich kann mir wirklich keine andere plausible Ursache für das einseitige Ziehen vorstellen, da würde ich mir mal keine Sorgen machen. Wenn tragende Teile eine Fehlstellung hätten, sollte das an irgendeinem verräterischen Wert aus dem Protokoll der Achsvermessung zu sehen sein. Beispielsweise asymmetrischer Sturz vorne (nicht einstellbar) oder lateraler Achsversatz.

Wenn Konizitäten der Reifen die Ursache wären (an sich am Wahrscheinlichsten, hier aber nicht), dann hätte das Auto mit diesen Reifen schon vor dem Unfall nach einer Seite gezogen. Vorausgesetzt, sie haben sich zwischen Reparatur und Achsvermessung nicht schief abgelaufen, würde ich die Reifen als Ursache ausschließen. Ich habe aber verstanden, dass das Schiefziehen schon direkt nach der Reparatur aufgetreten ist.

Saubere Spur, aber Schiefziehen bedeutet für mich, dass der Wurm in der Elastokinematik liegt - hier am wahrscheinlichsten an asymmetrischen Steifigkeiten der Querlenkerbuchsen. War ja sozusagen mit Ansage.